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Ismail Qemali

(*16. 1. 1844 Vlora, +24. 1. 1919 Perugia)

Politiker
Q. besuchte das Zosimea Gymnasium in Janina, arbeitete im türkischen Außenministerium und dann in der Provinzverwaltung in Thessalien, Bulgarien und Kleinasien; nebenher betrieb er Handelsgeschäfte. Ab 1900 hielt er sich, da er als Anhänger des gestürzten und ermordeten türkischen Reformpolitikers Midhat Pascha Verfolgungen befürchtete, im Ausland auf. Erst nach der jungtürkischen Revolution kehrte er in die Türkei zurück und ließ sich als Abgeordneter von Berat in das Parlament wählen, wo er der Opposition angehörte. 1909 war er am alttürkischen Putsch beteiligt. Er gründete die >>Ahrar<< (Liberale) Partei, die eine Dezentralisierung des Osmanischen Reiches anstrebte. Als der 1. Balkankrieg ausbrach, begab sich Q. nach Wien, wo er mit der Regierung Unterredungen über die Zukunft Albaniens führte. am 19. 11. 1912 reiste er auf einem österreichisch-ungarischen Kriegsschiff nach Durrës und von dort nach Vlora, wo er der Nationalversammlung vorstand, die am 28. 11. 1912 die Unabhängigkeit Albaniens verkündete. Q. übernahm die Leitung der Provisorischen Regierung und wurde damit erster Ministerpräsident Albaniens. Am 22. 1. 1914 trat er auf Druck der Großmächte zurück und ging nach Nizza ins Exil, wo er dem Engländer Sommerville Story seine Memoiren diktierte.


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