|  EINLEITUNG Kosova, wo 90% der Bevölkerung Albaner sind, ist eines der am 
          schwersten fassbaren und komplexesten Probleme Ex-Jugoslawiens. Während der Krieg in Bosnien-Herzegowina und zuvor in Kroatien 
          im
 Gange war, wurde Kosova weniger internationale Aufmerksamkeit
 geschenkt.
 Im Gesamtzusammenhang des Balkans ist Kosova eine "Pulverfass"-Region 
          mit dem Potential, einen neuen Krieg zu entfachen, der sicherlich die 
          Nachbarländer, insbesondere Albanien, die frühere Jugoslawische 
          Republik Mazedonien, Griechenland, Bulgarien und die Türkei, mit hineinziehen würde.
 Der Ernst des Problems verlangt erhöhte internationale Aufmerksamkeit 
          und dringliche Präventivaktionen. Jede Verzögerung würde 
          zu einem
 Balkankrieg führen, der die gesamte Region bedrohen würde.
  I. DIE BESETZUNG KOSOVAS KONSTITUTIONELLE SUBJEKTIVITÄT KOSOVASIn Ex-Jugoslawien war Kosova eine der acht föderalen Einheiten. 
         
          Es war auf allen entscheidtragenden Ebenen der Föderation mit 
            Vetorecht vertreten. 
Kosova hatte seine eigene Konstitution sowie Legislative, Exekutive 
            und Judikative Körperschaften. 
Kosova wurde als autonomer Teil Serbiens bezeichnet, aber die Bundesverfassung 
            machte klar, daß Kosovas verfassungsmässige Ordnung parallel 
            zur serbischen existierte und ihr nicht untergeordnet war. 
Gemäß Bundesverfassung konnten Kosovas Grenzen nicht 
            durch eine andere Bundeseinheit verletzt werden. 
Der föderale Status Kosovas war Ausdruck des Rechts auf Selbstbestimmung 
            des Volkes von Kosova, und gemäß Bundesverfassung konnte 
            dieses fundamentale Recht nicht unilateral abgeschafft werden.  SERBISCHE AGGRESSION IN KOSOVA Im Jahre 1989 hob Serbien mittels Polizei- und Militärverbänden 
        gewaltsam und verfassungswidrig Kosovas Subjektivität auf und verhängte 
        das Kriegsrecht, mit dem es die serbische Herrschaft in Kosova durchzusetzen 
        versuchte.Die Anstrengungen der Albaner, sich dieser Realität zu widersetzen, 
          hatten Hunderte von getöteten und verwundeten Albanern zur Folge, 
          sowie Tausende von der serbischen Polizei und dem Militär Inhaftierte, 
          Zusammengeschlagene und Eingeschüchterte.  Seither ist Kosova de facto von Serbien besetzt. Das albanische Volk 
          lebt in einem andauernden Zustand der Angst, als Folge der tagtäglichen 
          Repression und des Staatsterrors, die das serbische Regime ausübt.Seit fünf Jahren werden Albaner allen möglichen Formen von 
          Gewalt ausgesetzt und sie wurden vom institutionellen und öffentlichen 
          Leben ausgeschlossen.
 
          Es gibt keine albanischsprachigen Schulen und keine albanischsprachige 
            Universität mehr. 
Fernsehen, Radio und Zeitungen in albanischer Sprache wurden abgeschafft. 
            
Alle albanischen Ärzte wurden aus den Spitälern geworfen. 
            
Mehr als 80 % der Albaner (147' 000 Personen) wurden aus ihren Stellen 
            entlassen. 
Die Gerichte wurden geschlossen und albanische Richter entlassen. 
            Es gibt daher keine Verfahren mehr, in denen die Opfer der serbischen 
            Gewalt verteidigt würden. 
Albanische Familien werden aus ihren Wohnungen, die Serben zugeteilt 
            werden, auf die Straße gesetzt. 
Die albanische Wirtschaft wurde ausgeplündert und zerstört. Heute ist Kosova die Region mit der stärksten serbischen Polizei- 
          und Militärpräsenz. Zur Zeit befinden sich in Kosova über 
          100' 000 Mann Militär- und Polizeikräfte (gemäß 
          serbischen offiziellen Quellen). Das ist jedoch nicht alles. Serbische 
          paramilitärische Verbände bewegen sich frei in ganz Kosova 
          und provozieren die albanische Bevölkerung auf brutalste Weise. 
          Die Situation wird besonders tragisch, wenn sogar serbische Zivilisten 
          schwer bewaffnet sind und sich keine Mühe geben, diesen Umstand 
          zu verbergen, während das albanische Volk ungeschützt und 
          unbewaffnet ist. Der Ausschluß ethnischer Albaner aus dem institutionellen und 
          öffentlichen Leben, die tägliche Repression und der Staatsterror, 
          die das serbische Regime ausübt, haben ein Klima individueller 
          und kollektiver Verunsicherung geschaffen. Über 300' 000 Albaner 
          (zumeist junge Männer im militärdienstpflichtigen Alter) sind 
          bereits aus Kosova geflohen. Der Prozeß der ethnischen Säuberung 
          auf kaltem Wege geht jedoch weiter.
 Gleichzeitig findet ein Prozeß der Kolonisierung und Serbisierung 
          Kosovas in drastischen Dimensionen statt. Beide Prozesse dienen der 
          Umsetzung der serbischen Politik mit dem Ziel der Veränderung der 
          ethnischen Struktur Kosovas, die von den Albanern im Laufe ihrer Geschichte 
          so oft erfahren werden mußte.   II. HINTERGRUNDINFORMATIONDie Albaner sind die Nachfahren der alten Illyrer. Die Illyrer bewohnten 
          den westlichen Teil der Balkanhalbinsel seit dem dritten Jahrtausend 
          v.Chr.  Die albanische Sprache ist eine der ältesten Sprachen der indoeuropäischen 
          Familie.  In alter Zeit hieß Kosova Dardania und war eine der meisterwähnten 
          illyrischen Provinzen. Der Name Dardania hat seinen Ursprung im Namen 
          des illyrischen Stamms der Dardaner, was auf albanisch bedeutet: "Vendi 
          i dardhave" (Land der Birnen).  Im Laufe seiner turbulenten Geschichte erfuhren Kosova und alle anderen 
          albanischen Gebiete die aufeinanderfolgende Herrschaft der römischen, 
          byzantinischen, slawischen und ottomanischen Imperatoren. Demgegenüber 
          stand immer der albanische Kampf um Unabhängigkeit. Seit dem 15. Jahrhundert leisteten die Albaner den Ottomanen massiven 
          Widerstand. Als Folge davon wurde 1878 die Albanische Nationale Bewegung, 
          bekannt als Liga von Prizren, etabliert, die die Befreiung des Landes 
          von ottomanischer Herrschaft und Konstituierung eines unabhängigen 
          albanischen Staates auf der Gesamtheit des ethnischen Territoriums anstrebte.
  DIE TEILUNG DER ALBANISCHEN ETHNISCHEN GESAMTHEITAus der Londoner Konferenz von 1913 resultierte nicht die volle Unabhängigkeit 
          der Albaner. Kosova und ausgewählte andere albanische Gebiete wurden Albanien 
          weggenommen und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, 
          später Jugoslawien genannt, zugesprochen. Ein Teil der albanischen 
          Gebiete blieb unter Griechenland, ein großes Gebiet in Nordgriechenland, 
          bekannt als Çameria. Diese Teilung der albanischen ethnischen 
          Gesamtheit wurde auf extrem unnatürliche und tragische Weise vollzogen. 
          Als Folge davon wurde die Hälfte der albanischen Nation unter eine 
          skrupellose koloniale Dominanz gestellt.
 Die Albaner waren mit dieser Teilung niemals einverstanden und setzten 
          ihren historischen Kampf fort, der heute die Form eines demokratischen 
          Kampfes um Unabhängigkeit, Demokratie und Selbstbestimmung angenommen 
          hat.  Während des Zweiten Weltkriegs anerkannte die Konferenz von Bujan, 
          die 1943 im Beisein der Großmächte abgehalten worden war, 
          das Recht der Kosova-Albaner auf Selbstbestimmung. Nachdem sie diese Garantie erhalten hatten, schlossen sich die Albaner 
          dem Befreiungskrieg an. Nach Kriegsende wurde das Kriegsrecht über 
          Kosova verhängt, und die Menschen wurden gezwungen, sich für 
          einen Anschluß an Jugoslawien auszusprechen,
 Die Albaner in Ex-Jugoslawien waren während des ganzen 20, Jahrhunderts 
          mehrmals der von Serbien lancierten Kolonisierungspolitik und der Politik 
          des Bevölkerungstransfers ausgesetzt, Trotzdem gelang es ihnen, 
          die überwältigende Mehrheit in ihren ethnischen Gebieten zu 
          bleiben.    DIE ALBANER IN EX-JUG0SLAWIENDie Albaner in Ex-Jugoslawien erlebten eine weitere tragische Teilung. 
          Ihr geschlossenes ethnisches Gebiet wurde in vier föderale Einheiten 
          aufgeteilt :
 (1) Kosova (heute mit 2 Mio. Albanern),
 (2) die Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien (mit 800'000 
          Albanern, die 40% der Gesamtbevölkerung ausmachen),
 (3) Südserbien, in den drei Gemeinden Presheva, Bujanovc und Medvegja 
          (100'000 Albaner) und
 (4) Montenegro (50'000 Albaner).
 Der Zerfall Jugoslawiens und das Entstehen neuer Staaten (1992) bestätigte 
          einmal mehr die Teilung der Albaner, da die international Gemeinschaft, 
          die die gewaltsame Veränderung stillschweigend anerkannte, den 
          Albanern das Selbstbestimmungsrecht noch nicht zuerkannt hat. Eine neue 
          Staatsgrenze (Kosova-Mazedonien) wurde bereits errichtet, wodurch Albaner 
          von Albanern getrennt werden. Alles in allem zählen die Albaner Ex-Jugoslawiens 3 Mio. und stelle 
          nach Serben und Kroaten die drittgrösste Nation dar. Trotz dieser 
          Tatsache wurden sie als Minderheit behandelt. Sie sind zahlreicher als 
          die Mazedonier und Montenegriner zusammen, diese beiden besitzen aber 
          ihre eigenen Staaten.
 Weil sie mit dem Minderheitenstatus nicht zufrieden waren, der ihnen 
          automatisch das Recht auf Selbstbestimmung raubte, leistete das albanische 
          Volk der Situation permanenten Widerstand. Im Jahre 1968 wurden friedliche Versammlungen abgehalten, was zwar in 
          eine Verbesserung ihres Status resultierte, aber sie erreichten nie 
          das Stadium voller Gleichberechtigung. Im Jahre 1981 forderten die Albaner 
          erneut mittels friedlicher Demonstrationen Gleichberechtigung mit den 
          anderen Nationen Ex-Jugoslawiens.
 Ihren Forderungen wurde, mit Panzern und Kriegsrecht begegnet, In der 
          Folge wurden Hundert Albaner getötet, verwundet, verhaftet und 
          eingeschüchtert. Im Jahre 1989 ergriff Serbien militärisch 
          die Kontrolle über Kosova, und seither leben die Albaner unter 
          Besetzung.
     III. DER GEWALTLOSE WIDERSTAND DER ALBANERDie Kosova-Albaner beantworteten die Aggression und Gewalt des serbischen 
          Regimes in Kosova mit friedlichem Widerstand. Organisiert in politischen 
          Parteien und geleitet vom Prinzip der Gewaltlosigkeit, unternehmen sie 
          Anstrengungen, ihr eigenes Leben in allen Bereichen mit demokratischen 
          Mitteln aufzubauen. Die führende Partei ist die Demokratische Liga Kosovas (LDK) mit 
          einem Mitgliederbestand von 600 000 und vielen ausländischen Sektionen. 
          Der Führer der LDK, Dr. Ibrahim Rugova, wurde in den
 Präsidenten- und Parlamentswahlen von 1992 zum Präsidenten 
          der Republik Kosova gewählt.
 Indem es auf friedlichem Wege das Prinzip der Selbstbestimmung verfolgte, 
          drückte das Volk Kosovas seinen politischen Willen durch die folgenden 
          demokratischen Handlungen aus: 
          Die verfassungsmäßige Erklärung der Unabhängigkeit, 
            ausgerufen durch das Parlament Kosovas am 2. Juli 1990 
Die Verfassung der Republik Kosova, angenommen am 7, September 1990 
            
Das Referendum über die Unabhängigkeit, abgehalten vom 
            26. bis 30, September 1991, anlässlich dessen 99% der 87% Referendumsteilnehmer, 
            für Kosova als unabhängigen und souveränen Staat optierten. 
            
Die ersten mehrparteilichen Parlaments- und Präsidentenwahlen, 
            abgehalten im Mai 1992 im Beisein internationaler Beobachter und Medien. 
            Die LDK gewann mit 76% Stimmenanteil. Andere Parteien, die Sitze gewannen, 
            waren die Parlamentarische Partei, die Bauernpartei, die Albanische 
            Christdemokratische Partei. Dem Parlament Kosovas wurde es indessen nie erlaubt zusammenzutreten. 
          Ein Teil der Regierung Kosovas wurde gezwungen, aus dem Exil zu operieren. 
         Unterricht in Privathäusern und -Gebäuden sowie andere selbstorganisierte 
          Institutionen entstehen laufend, um die Löcher im Erziehungswesen, 
          im sozialen und kulturellen Leben zu füllen. Das wirtschaftliche 
          Überleben ist möglich durch die aussergewöhnliche inter-albanische 
          Solidarität. Die serbischen Behörden intervenieren jedoch 
          ständig dagegen.      DIE ROLLE DER FRAUEN IM ALBANISCHEN GEWALTLOSEN WIDERSTANDFrauen sind organisiert in Vereinigungen und Nicht-Regierungs Organisationen 
          : das Frauenforum der LDK, die Liga der albanischen Frauen, das Zentrum 
          für den Schutz von Frauen und Kindern, das Rechtskomitee der Frauen 
          von Kosova, die albanischen Frauen in Schwarz, die albanischen Kulturschaffenden 
          und Veteranen der Erziehung, die Vereinigung Schwestern Qiriazi, die 
          humanitäre Frauenvereinigung. Jede dieser Gruppen arbeitet mit 
          Schwesterorganisationen weltweit zusammen.
 Alle diese Gruppen koordinieren ihre Aktivitäten durch die Frauen-Netzwerk 
          Gruppen Kosovas.
 Frauen, als Individuen und Teile von Gruppen, Vereinigungen, Nicht Regierungs-Organisationen 
          und, was noch wichtiger ist, Teile von politischen Parteien und weibliche 
          Parlamentsabgeordnete, spielen eine wichtige Rolle im häuslichen 
          Leben sowie im gewaltlosen Widerstand.
 Konfrontiert mit den Umständen der Besetzung, werden die Frauen 
          durch spezifische Lasten herausgefordert: als psychologischer Ausgleichsfaktor 
          in der Familie, als wirtschaftliche Überlebenskünstlerinnen 
          und als die geistigen Fördererinnen der Gewaltlosigkeit in der 
          Familie.
 Bemerkenswert ist die Aktivität der Frauen in der Arbeit mit Basisbewegungen, 
          in der Kindererziehung, Gesundheitsfürsorge und Solidarität.
   IV. DIE AKTUELLE SITUATION IN ALLEN LEBENSBEREICHENERZIEBUNGSWESENAn Erziehungsinstitutionen gab es in Kosova vor der Besetzung die folgenden: 
         
          14 Vorschulinstitutionen und 24 weitere Einrichtungen 
837 Grundschulen mit über 320000 Schülern und 14500 Lehrern 
            
61 Mittelschulen mit über 60000 Schülern und 6 000 Lehrern 
            
eine Universität mit 13 Fakultäten und 7 Lehrakademien 
            mit über 25000 Studenten und 1 100 Professoren und professionellen 
            Mitarbeitern. Es muss erwähnt werden, dass die albanischsprachige 
            Universität erst sehr spät, 25 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, 
            eröffnet wurde, was in den anderen föderalen Einheiten nicht 
            der Fall war. 
Verlagshaus, National- und Universitätsbibliothek und andere 
            Einrichtungen.   INSTITUTIONALISIERTE GEWALT GEGEN DAS ALBANISCHE ERZIEHUNGS- WESEN
In der Folge der Besetzung Kosovas (1989) schaffte das serbische Regime 
          die Erziehungs-, kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen Kosovas 
          ab. In den folgenden fünf Jahren wurden die Kosova-Albaner ihres 
          Rechts auf Bildung beraubt.
 Im Jahre 1990 entließ das serbische Regime eine große Anzahl 
          albanischer Lehrer. Das Regime verschonte nicht einmal Lehrer und Lehrkörper 
          von Spezialschulen für behinderte Kinder.
 Alle Lehrer, von der Grundschule bis zum Universitätsniveau, wurden 
          seit 1991 nicht mehr bezahlt. Seit dem 1. September 1991 hindern die serbischen Polizeikräfte 
          albanische Schüler und Lehrer am Betreten der Schulgebäude 
          und -räume.
 Die Schließung der albanischsprachigen Schulen in Kosova ist 
          Teil einer repressiven Politik, die das serbische Regime ausübt 
          und die auf ethnische Säuberung und Assimilierung der überwältigenden 
          Mehrheil der Bevölkerung abzielt.  Als Antwort auf diese institutionalisierte Gewalt gegen der albanischsprachigen 
          Unterricht in Kosova organisierten Schüler Studenten, Lehrer und 
          Eltern friedliche Protestkundgebungen zugunsten der Schulen, die brutal 
          und blutig erstickt wurden. Währender friedlichen Versammlungen 
          wurden über 500 Schüler brutal mißhandelt.  Am 20. Januar 1992 wurden die Erziehungsinstitutionen Kosova gezwungen, 
          die Unterrichtsaktivitäten in Privathäuser und räumlichkeiten 
          zu verlegen.  Nach vielen internationalen Druckversuchen ließ das serbische 
          Regime Grundschulen zu, aber dennoch sind immer noch 23 dieser Schulen 
          geschlossen. In den Grundschulen, in denen der Unterricht zugelassen 
          wurde, wurde die Anzahl Klassenzimmer reduziert, so daß de albanischsprachige 
          Unterricht um 7 Uhr morgens beginnen und bis 8 Uhr abends dauern muss. 
          Die albanischen Schulkinder haben keinen Zutritt zu Laboratorien und 
          anderen Schuleinrichtungen, Sporthallen usw. Daran zeigt sich die Politik 
          der Segregation. Derzeit erhalten über 25000 albanische Grundschüler, 63437 
          Mittelschüler und 15679 Universitätsstudenten ihren Unterricht 
          in Privathäusern mit ca. 1150 improvisierten Klassenzimmern, die 
          nicht einmal dem Minimum pädagogischer Standards entsprechen.
 Die Repression des serbischen Regimes gegen den albanischen Bildungsbereich 
          in Kosova nimmt zunehmend alarmierende Formen an. Als ein Resultat dieser 
          Repression werden Schüler, Lehrer, Eltern und Hauseigentümer 
          ermordet, verhaftet, gefoltert, inhaftiert und zu Gefangnisstrafen verurteilt. 
          Sie werden zu sogenannten "Informativgesprächen" vorgeladen 
          oder zusammengeschlagen. Es gibt Fälle, in denen die Polizei mit 
          Messern serbische Nationalsymbole in die Brust oder die Hände von 
          Schülern einritzte. Es kam auch zu Fällen, in denen die Polizei 
          gegen albanische Schüler Elektroschocks anwendete.  Gewalt wird auch gegen die Besitzer der Häuser, wo der Unterricht 
          abgehalten wird, ausgeübt.  Neben all diesen Folterungen, mentalen und physischen Grausamkeiten 
          wurden und werden viele Jugendliche immer noch von den serbischen Militärgerichten 
          verurteilt. Mittelschüler und Universitätsstudenten sind besondere 
          Ziele für die serbische Polizei. Sehr oft werden ihre Bücher 
          von der Polizei zerrissen, und manchmal, was besonders brutal und vulgär 
          ist, zwingen die Polizeibehörden sie, die Fetzen ihrer Bücher 
          zu verschlucken.  Die serbischen Behörden und die Polizei beschlagnahmen Unterrichtsmaterial 
          und Hilfsmittel, Geld aus dem Schulbudget, Computers, Stempel, Unterrichtsdokumentationen 
          usw. Alle Namenstafeln der Schulen, die die Namen prominenter albanischer 
          Persönlichkeiten getragen hatten, tragen jetzt serbische Namen. 
          Das serbische Regime ging sogar soweit, deren Statuen und Büsten 
          zu demolieren. Die Entlassung aller Albaner aus den Institutionen des Bildungsbereichs, 
          insbesondere aus der Institution für Lehrbuchpublikation und Unterrichtsmaterial, 
          sowie das scharfe Vorgehen gegen die albanischsprachigen Medien (wie 
          Fernsehen, Radio, Presse usw.) brachten das albanische Erziehungssystem 
          zu einem völligen Kollaps.
 Auch die Krankenstationen der Schulen wurden geschlossen. Medizinische 
          Untersuchungen werden in improvisierten Krankenstationen durchgeführt. 
          Medizinischen Berichten zufolge verschlechtert sich der Gesundheitszustand 
          der Kinder rapide.  Die Intensivierung institutionalisierter Gewalt in den letzten fünf 
          Jahr ist in der Tat eine dauernde Tendenz, die albanische Sprache in 
          den Schulen zu verhindern, ebenso die Plünderung ganz Dokumentationen 
          und Ausrüstungen sowie die Demolierung des Schulinventars.  Die schwierige Situation des albanischen Bildungswesens in Kosova wurde 
          in vielen Berichten internationaler Institutionen, einschliesslich einer 
          UNESCO-Delegation, nachgewiesen.  Leider führten zehn Verhandlungsrunden über das Theo Bildungswesen 
          zwischen einer albanischen und einer serbischen Delegation im Rahmen 
          der Genfer Konferenz über Ex-Jugoslawien zu keinen Resultaten. 
         Wir meinen, dass die Normalisierung des Bildungswesen in albanisch 
          Sprache einer der dringendsten Schritte sein muss, die die internationale 
          Gemeinschaft in Kosova unternimmt.   2. GESUNDHEITSWESENVor der völligen Besetzung Kosovas durch das serbische Regime 
          funktionierten in Kosova:  
          das Institut für Sozialversicherung und sozialen Schutz 
die medizinische Fakultät mit 10 Kliniken und 5 Instituten 
            
5 große medizinische Zentren 
19 Spitäler und 122 medizinische Zentren sowie 185 medizinische 
            Stationen auch in den entlegensten ländlichen Gebieten Kosovas 
            
eine Spezialklinik zur Behandlung von Tbc, 2 Rehabilitationszentren, 
            15 medizinische Betreuungseinheiten und das Institut für Gesundheitsschutz Kosovas
 
5985 Spitalbetten bzw. 1 Bett pro 327 Einwohner 8547 medizinische 
            Angestellte, davon 1897 Ärzte, 414 Zahnärzte, 112 Apotheker, 
            die restlichen waren Krankenschwestern 
ein Arzt war zuständig für 1000 Einwohner, während 
            der jugoslawische Durchschnitt einen Arzt pro 450 Einwohner ausmachte. 
           Die systematische Zerstörung des Gesundheitswesens Kosovas begann 
          nach dem Jahre 1981 , als die albanischen Ärzte mit Anklagen konfrontiert 
          wurden, weil sie den ermordeten und verwundeten Teilnehmern der Studentendemonstrationen 
          von 1981 geholfen hatten, wodurch sie eine ideo- politische Unterscheidung 
          getroffen hätten.  Nach der Einführung der Apartheid und der Separierung der albanischen 
          von den serbischen Schülern und Mittelschülern wurden 1989 
          die ersten Tests zur Vergiftung albanischer Mittelschüler in Klina 
          durchgeführt, und im März 1990 wurden rund 7000 weitere albanische 
          Jugendliche, vom Kindergarten bis zu Fachklassen, vergiftet. Der Kulminationspunkt 
          war im Juli 1990 erreicht, als das serbische Regime die "Notstandsmassnahmen" 
          in den Gesundheitseinrichtungen Kosovas einführte. Diese wurden 
          mit schrecklicher Propaganda der serbischen Medien propagiert, einschliesslich 
          des serbischen Ärzteverbands und der serbischen Akademie der Wissenschaften. 
          Schliesslich führte am 7, Juli 1990 das serbische Parlament die 
          "Notstandsmassnahmen" ein, die beinhalteten: 
          Verbot der Medizinischen Fakultät Prishtina (Allgemeinpraxis 
            und Zahnheilkunde) für die albanischen Studenten und Professoren 
            (heute existiert diese Fakultät unter sehr schwierigen Umständen 
            weiter)Schließung aller medizinischen Mittelschulen in Kosova 
Verbot des Roten Kreuzes Kosovas und aller anderen Sektionen des 
            Roten Kreuzes; albanische Aktivisten wurden entlassen und durch Serben 
            und Montenegriner ersetzt. Alle medizinischen Zentren, Räumlichkeiten 
            und Einheiten wurden übernommen und alle Einrichtungen beschlagnahmt 
            sowie einiges von der humanitären Hilfe, die Kosova gespendet 
            worden war. 
Über 2000 medizinische Angestellte wurden gewaltsam entlassen 
            
Die medizinischen Institutionen wurden von 41 auf 11 reduziert und 
            eine zentralisierte, ausschliesslich von Serben und Montenegrinem 
            geführte, Verwaltung eingeführt 
Das Impfsystem und -programm für Kinder wurde völlig zerstört 
            
Das Finanzierungs-, Krankenversicherungs- und Sozialversicherungssystem 
            wurde ebenfalls zerstört. Heute geniessen 90% der albanischen 
            Bevölkerung keinerlei Recht auf Sozial- und Krankenversicherung, 
            weil 90% der albanischen Angestellten gewaltsam entlassen wurden 
270 000 Kinder erhalten keinerlei Kindergeld 
Die Mortalitätsrate der Kinder ist enorm gestiegen; heute ist 
            jedes zweite Grab in Kosova ein Kindergrab 
Die Mortalitätsrate in den Spitälern ist (laut serbischen 
            offiziellen Zahlen) auf 50% gestiegen, was das Resultat der Entlassung 
            der professionellen albanischen medizinischen Angestellten aus diesen 
            Institutionen und der inadäquaten medizinischen Behandlung ist 
            
Die epidemiologische Situation hat während der letzten drei 
            Jahre voller Gewalt dramatische Ausmasse angenommen. Massive Epidemien 
            von Hepatitis, Tuberkulose, Masern, Poliomyelitis, Bauchtyphus, Krätze, 
            Läusen usw. sind aufgetreten. Als Folge ansteckender Krankheiten 
            sind 541 Patienten gestorben, an Magen und Darmkrankheiten 944 Personen. 
            Acht Jahre nach ihrem Verschwinden trat Poliomyelitis in 23 Fällen 
            wieder auf; es gab 13 Fälle mit neonatalem Tetanus, die in 4 
            Fällen zum Tode führten, weil die Geburten ohne professionelle 
            Hilfe stattfanden. Es wurden 4 Fälle von AIDS registriert, weil 
            es keine Möglichkeit gibt, dass diese Krankheit von albanischen 
            Spezialisten inspiziert wird. In den letzten 10 Jahren wurden 698 
            Fälle von Brucellose registriert, davon 536 allein in den letzten 
            drei Jahren, was 76,7% ausmacht. 
Die meisten Geburten finden zu Hause statt, ohne jegliche 1 professionelle 
            Hilfe, was zu einer sehr hohen Mortalitätsrate der Mütter 
            und Kinder während den Geburten führt 
Die Rechte der Patienten und des medizinischen Personals in den 
            Spitälern Ko sovas werden ständig verletzt hinsichtlich 
            Ernährung, medikamentöse Behandlung, Löhnen usw. 
Über 100'000 Kosova-albanische Familien bewegen sich am Rande 
            des Existenzminimums, was zu einer Massenhungersnot in Kosova führen 
            könnte. Die medizinische Fakultät setzte ihre Arbeit ausserhalb ihrer 
          Gebäude, in Privathäusern, fort und sieht sich heute mit sehr 
          schwierigen Umständen vor allem in zwei Disziplinen konfrontiert: 
          Allgemeinpraxis, und Zahnheilkunde. Die medizinische Fakultät hat 
          ca. 1600 Studenten sowie 229 Professoren und Mitarbeiter. Die Arbeit 
          wird an 30 verschiedenen Plätzen und in Privatkliniken ohne adäquate 
          Finanzen und Ausstattung durchgeführt. Ein zentrales Problem ist 
          die Praxis, und wir sind gezwungen, einen Teil der Praxis in Tirana 
          auszuüben, was wiederum ein einzigartiges Problem ist, weil die 
          Studenten an der Grenze oft belästigt und ihre Pässe und ihr 
          Geld häufig beschlagnahmt werden. Unter diesen Schwierigkeiten und solchen Umständen gelang es in 
          diesem Zeitraum doch dank maximalen Engagements des Lehrkörpers, 
          dass 4 Personen ihren Doktor, 6 Personen ihr Lizentiat erwerben und 
          280 Studenten in Allgemeinpraxis oder Zahnheilkunde graduieren konnten.
 Obwohl es mit der Föderation des Roten Kreuzes in Genf eine Übereinkunft 
          gab, dass humanitäre Hilfe an die albanische Bevölkerung verteilt 
          werden sollte, wurde diese Übereinkunft vom serbischen Regime für 
          ungültig erklärt als Folge der Anerkennung des Roten Kreuzes 
          des sogenannten Jugoslawien durch das Komitee der Föderation des 
          Roten Kreuzes in Genf.  Das serbische Rote Kreuz erhält humanitäre Hilfe von der 
          Föderation des Roten Kreuzes und dem Flüchtlingshochkommissariat, 
          aber es verteilt sie ausschliesslich an die serbische Bevölkerung, 
          von der jede zweite Person eine Stelle hat.  Kosova ist seit 1981 mit dem Embargo, das Ex-Jugoslawien gegen es verhängte, 
          konfrontiert, das seit 1989 durch Serbien weiter verschärfte wurde. 
          Ein einzigartiges Embargo Serbiens gegen die Kosova-Albaner besteht 
          in der Unterbrechung der Verteilung humanitärer Hilfe, die aus 
          dem Ausland kommt und die von den serbischen Behörden andauernd 
          geplündert wird.    ERGÄNZUNGDas serbische Regime finalisierte seine Politik, alle Gesundheitseinrichtungen 
          Kosovas gewaltsam zu übernehmen, am 7. Juli 1990. Dieser Gewaltakt 
          führte zur Ermordung unschuldiger Menschen; Kastrierung Jugendlicher; 
          Nähen von Wunden durch die serbische Polizei; Druckausübung 
          auf Albaner, verschiedene Gegenstände wie Ringe, Uhren, Nagelschneider 
          u.a. zu verschlucken; ignorante Behandlung albanischer Frauen; Verweigerung 
          medizinischer Hilfe für die Frau eines Minenarbeiters; Verweigerung 
          medizinischer Hilfe in der Gynäkologie Prishtina für eine 
          albanische junge Mutter, die drei Tage später an ihren anhaltenden 
          Blutungen starb; Auftreten von im Spital erworbenen Krankheiten, die 
          monatelang vernachlässigt wurden und zum Tode von vielen Neugeborenen 
          und Müttern führten, von den aufoktroyierten serbischen Behörden 
          aber verschwiegen wurden; Verletzungen an den Ohren, Nasen und anderen 
          Körperteilen von Babys, die in der Gynäkologie Prishtina durch 
          Ratten verursacht wurden. Alle diese Babys mussten anschliessend plastischen 
          Operationen in Belgrader Kliniken unterzogen werden. Dieser Fall wurde 
          von serbischen Journalisten aufgedeckt und wurde später gefolgt 
          von Demonstrationen, die serbische Eltern vor dem Zentralspital Prishtina 
          organisiert hatten; Verweigerung medizinischer es Hilfe für einen 
          jungen Albaner mit einem Karzinom, und eine grosse Anzahl weiterer Fälle, 
          die alle im Widerspruch zur professionellen Ethik stehen.  Es klingt sehr zynisch, wenn die Rechtfertigung des serbischen Regimes 
          lautet, dass diese Maßnahmen, die in Kosova angewandt werden, 
          für bessere interethnische Beziehungen und den Gesundheitsschutz 
          in Kosova dienen sollen. Ihre Behauptung, dass die albanischen Ärzte 
          und Krankenschwestern ihre Arbeit freiwillig aufgegeben hätten, 
          sprengt jeden Rahmen.  Zur Substantierung der obenerwähnten Fälle besitzen unsere 
          Organisation, der Rat für die Verteidigung der Menschenrechte und Freiheiten, das Helsinki Komitee 
          und andere Menschenrechtsorganisationen Berichte und schriftliche Unterlagen 
          zur Verifikation.
   3. WIRTSCHAFTKosova ist sehr reich an natürlichen Ressourcen. Die Bodenschätze 
          sind: Blei, Zink, Nickel, Silber, Gold, Magnetit, Chrom usw. Einige 
          dieser Mineralien sind sogar im Vergleich zu europäischen Reserven 
          in beträchtlichen Mengen vorhanden. Die Bleimine "Trepça" 
          ist eine der reichsten Europas.  Kosova ist auch reich an Energiequellen; es besitzt 6O% der Kohle und 
          Braunkohlereserven Ex-Jugoslawiens.  Die geographische Struktur, fruchtbarer Boden und ein gemässigtes 
          Klima bieten Möglichkeiten zur Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht. 
          Kosova produziert Weizen, Mais, Kartoffeln und andere Gemüse, Früchte, 
          einschließlich spezielle Traubensorten. Die Weine Kosovas sind 
          sehr berühmt. Das Landwirtschaftspotential deckt 70% des Bedarfs. 
         Tourismus besitzt für die Zukunft gute Perspektiven, besonders 
          nach der Befreiung und Demokratisierung Kosovas. Das touristische Potential 
          basiert auf Naturschönheiten, kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten 
          von neolithischer bis in die Neuzeit, seltene Handwerke, Mineralquellen 
          und Bäder, Skigebieten und einer reichen, vielfältigen Fauna 
          mit einigen Exemplaren von hohem Trophäenwert.  Wegen seines wirtschaftlichen Potentials war Kosova immer Ziel kolonialer 
          Ausbeutung.   DIE ZERSTÖRUNG DER WIRTSCHAFT KOSOVASIn ökonomischer Hinsicht war Kosova eine der unterentwickeltsten 
          Regionen Ex-Jugoslawiens.  Während des Zeitraums, in dem Kosova föderale Subjektivität 
          genoß, entstand in Kosova ein beträchtliches Wirtschaftswachstum, 
          indem von einer extensiven Agrarwirtschaft zu einer extensiven Industriewirtschaft 
          gewechselt wurde.  Das Volumen industrieller Produktion wuchs um das dreieinhalbfache, 
          was, in Prozenten ausgedrückt, 56% des schnellen Wachstums im Vergleich 
          zum Durchschnitt der jugoslawischen Wirtschaft ausmachte. Die Dynamik des Produktionswachstums war zweimal höher als die 
          Dynamik der Natalitätsrate, was eine spürbare Erhöhung 
          des Lebensstandards der Bevölkerung zur Folge hatte.
 Das Wachstum der Wirtschaft Kosovas nahm im Anschluß an die Besetzung 
          Kosovas durch Serbien im Jahre 1989 ein Ende.
 Albanische Ökonomen schätzten, daß Serbien mit den 
          Maßnahmen, die es in Kosova ergriff in den letzten fünf Jahren 
          fast die gesamte Wirtschaft Kosovas zerstört und eine grosse Anzahl 
          albanischer Familien an den Rand des Ruins gebracht hat.  Indem Kosovas Subjektivität abgeschafft, Notstandsmassnahmen über 
          die wirtschaftlichen und sozialen Institutionen verhängt und Kosovas 
          finanzielle und wirtschaftliche Großbetriebe in serbische integriert 
          wurden, hat das serbische Regime Kosova in eine typische Kolonie verwandelt, 
          und seine Wirtschaft steht vor dem völligen Zusammenbruch.  Exakte Analysen zu diesem Problem gibt es keine, weil die albanischen 
          Ökonomen auf die Straße gesetzt wurden. Die Institutionen, 
          die diese Art Daten liefern könnten, wie statistische Institutionen, 
          Sozialdienste für Rechnungswesen und andere Finanzinstitutionen 
          sind unter völliger serbischer Kontrolle.  Einige Daten sind jedoch bekannt:  Im Laufe des Jahres 1990 und Anfang 1991 hat das serbische Parlament 
          die sogenannten "Notstandsmaßnahmen" (Zwangsadministration) 
            in 336 Betrieben in Kosova eingeführt 
die Bankgesellschaft Kosovas (Banka e Bashkuar e Kosoves) mit einem 
            geschätzten Kapital von 
742,1 Mia. USD liquidiert, wobei 66000 Sparern 98.2 Mia. USD geraubt 
            wurden. Wirtschaftsgrossbetriebe wurden mit Gewalt in serbische integriert: 
          Electroeconomy Kosova, einer der größten Energielieferanten 
            in der Region, wurde in Electroserbia integriert, wobei das einzige, 
            was noch funktioniert, die Kohleausbeutung für den serbischen 
            Bedarf ist. Seit der Integrierung wurden über 4000 albanische 
            Arbeiter auf die Straße gesetzt. 
Der Minengroßbetrieb Jugoslawiens, "Trepça" 
            die erfolgreichste Firma Ex-Jugoslawiens, erlitt das selbe Schicksal. 
            Die Bleimine, die auch Gold und Silber enthält, wurde während 
            der ganzen Zeit der Existenz Ex-Jugoslawiens ausgebeutet. 
Seit der Besetzung wird die Mine "Trepça" ausschliesslich 
            von Serbien kontrolliert und ausgebeutet. 
In den letzten fünf Jahren entließ das aufgezwungene 
            serbische Management die albanischen Arbeitnehmer aus ihren Stellen 
            in den selbstverwalteten Unternehmen und Firmen. 
Die Anzahl der Angestellten in diesem Sektor wurde von 187 298, 
            die 1989 angestellt waren, um 147 000 oder 78% reduziert 
Der Produktionsaustoß wurde auf 31% reduziert, während 
            die Ausschöpfung der Kapazitäten von 64% auf lediglich 19,8% 
            fiel. Während der ganzen Zeit unter Besetzung haben die selbstverwalteten 
          Unternehmen nur Defizite erwirtschaftet, dank einer konstanten Politik 
          der Plünderung des Kapitals, wodurch der Wert der Geschäftsvermögen 
          von 12 Mia. DM im Jahre 1990 auf nur 2,972 Mia. DM im Jahre 1994 sank, 
          was einen Wertverlust der Geschäftsvermögen von 9,037 Mia. 
          DM bzw. 78,8% Wertverlust bedeutet.  Neben der üblichen Plünderung der Einwohner und Unternehmen, 
          die in erster Linie die serbische Polizei durchführt, wurden allein 
          im Jahre 1994 der Wirtschaft Kosovas und den Einwohnern 393, 1 Mio. 
          DM in Form von Erhebungen, Steuern, individuellen Beiträgen, Zollgebühren 
          usw. geraubt.  Während der ganzen Zeit unter Besetzung haben die Privaten Firmen, 
          die Albanern gehören, Profit erwirtschaftet. So erarbeitete dieser 
          Wirtschafissektor im Laufe des Jahres 1994, während er nur im Besitze 
          von geschätzten 3,2% des Vermögens in der Wirtschaft Kosovas 
          war, 13,5% von Kosovas Bruttosozialprodukt mit einem Profit von 66,9%. 
          Dies ist eine solide Basis, auf die man zählen kann, wenn nach 
          der Besetzung die Wirtschaft von einheimischen Angestellten geführt 
          wird, so daß die Wirtschaft Kosovas dynamische und stabile Fortschritte 
          machen wird.   4. KULTUR UND WISSENSCHAFTNach der Besetzung Kosovas begann das serbische Regime eine Denationalisierungspolitik 
          gegenüber den Kosova-Albanern. Nach 1990 wurde in den Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen das gesamte 
          Leitungspersonal gewaltsam ausgewechselt, und in allen Fällen wurden 
          die albanischen Leiter durch serbische ersetzt.
 Albanische Kulturschaffende und Wissenschaftler wurden von ihren Stellen 
          entlassen, so z.B. in der Universitäts- und Nationalbibliothek 
          Kosovas, im Nationaltheater Kosovas, den Archiven Kosovas, den Institutionen 
          für Natur- und Umweltschutz, in der Filmproduktionsfirma "Kosova-Film", 
          im Folkloreensemble "Shota", im Pionierzentrum, in der Abteilung 
          für den Schutz von Kulturdenkmälern Prizren sowie anderen 
          Bezirks- und Gemeindeinstitutionen im Kulturbereich.  Das serbische Regime verbot die folgenden Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen: 
          die Akademie der Künste und Wissenschaften Kosovas, die albanischsprachige 
          Universität Prishtina, das Institut für Albanologie, das Historische 
          Institut, Radio und Fernsehen Prishtina - Sendungen auf Albanisch, die 
          albanischsprachige Tageszeitung "Rilindja", die Kunstgalerie, 
          das Ballettensemble des Nationaltheaters von Kosova, das Symphonische 
          Orchester, den professionellen Chor und den Kinderchor von Radio und 
          Fernsehen Prishtina usw.  Die Folge einer solch brutalen und primitiven Politik gegen die Albaner 
          sowie die Auswirkungen der aufgezwungenen Leitungsspitzen in diesen 
          Institutionen sind offensichtlich: 
          Die Aktivitäten in albanischer Sprache in wissenschaftlicher 
            und professioneller Forschung sowie im albanischen Kulturbereich wurden 
            gewaltsam völlig zum Erliegen gebracht. 
Jegliche Finanzierung aller kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen 
            in Kosova ist seit fünf Jahren gestoppt. Das Budget für 
            kulturelle und wissenschaftliche Aktivitäten ist ausschließlich 
            Serben und Montenegrinern vorbehalten. 
Albanern ist es nicht erlaubt, kulturelle und wissenschaftliche 
            Objekte zu benützen, und die Sportler Kosovas dürfen in 
            den Sporteinrichtungen nicht trainieren. Unterhaltung ist nicht erlaubt. 
            
In den letzten fünf Jahren wurden wissenschaftliche, Theater- 
            und Musikdarbietungen sowie andere künstlerische Veranstaltungen 
            (über 39) unterbrochen. Aktivitäten, die Albaner in Privathäusern 
            unternehmen, werden oft auf brutalste Weise von den Polizeikräften 
            unterbrochen. 
In den Publikationsaktivitäten kam es zu einem drastischen 
            Rückgang. Während im Jahre 1975, 375 Buchtitel in über 
            2 896 000 Exemplaren publiziert wurden, wurde seit 1992 kein einziges 
            Buch mehr veröffentlicht. Die Publikation von Werken und Büchern 
            über kulturelle und wissenschaftliche Themen, wie z.B. Kosovas 
            antike Denkmäler, albanologische Forschung etc. wurde unterbrochen. 
            
Ein Team von ca. 90 qualifizierten albanischen Angestellten wurde 
            aus der Universitäts- und Nationalbibliothek Kosovas entlassen, 
            wo über 9O% der Leser Albaner waren. Stattdessen wurden Personen 
            serbischer und montenegrinischer Nationalität angestellt, ohne 
            daß man sich gebührend an Kündigungs- und rechtliche 
            Verfahren gehalten hätte. Mehr als die Hälfte des Raumes 
            in der Bibliothek wurde für sachfremde Zwecke, sogar für 
            Restaurants (ein Nachtclub namens "Eminentia") vermietet. 
            Im Jahre 1991 wurden über 12 300 kg Periodika aus der Bibliothek 
            an die Papierfabrik Lipjan verkauft, während Anfang 1992 3080 
            Bücherpakete und 16 Kubikmeter Zeitungen und Zeitschriften aus 
            der Bibliothek entfernt wurden. Einiges davon wurde verbrannt, aber 
            niemand weiß, was mit dem Rest aus der Sammlung seltener und 
            alter Bücher in albanischer Sprache geschehen ist. 
Viele Gegenstände wurden aus den Archiven Kosovas entfernt, 
            Solange nur serbische Angestellte damit Umgang haben, kann niemand 
            sicher sagen, wieviel und was von den Materialien zerstört oder 
            entfernt wurde. Aufgrund früherer Erfahrungen muß jedoch 
            angenommen werden, dass viele Dokumente der Nationalbewegungen der 
            Albaner, wie z.B. der albanischen Liga von Prizren, und aus vielen 
            Prozessen, wie z.B. dem Prozeß von Prizren, der Landreform und 
            der Kolonialisierung Kosovas weggeschafft wurden. 
In einer Zeit der Übertreibung hinsichtlich serbischer Denkmäler 
            werden Illyro-albanische Denkmäler vernachlässigt und in 
            einigen Fällen systematisch entfernt. Diese Handlungen und andere 
            wurden begangen, um die historische Wahrheit über die Albaner 
            als eingeborenes und indigenes Volk in diesen Gebieten zu negieren. 
            Mittels verschiedener Arten von Propaganda, nicht wählerisch 
            in den Methoden und durch Geschichtsfälschung wurden Versuche 
            unternommen, der Welt zu beweisen, daß die Geschichte hier mit 
            den Serben, nicht früher als im Mittelalter, begann. 
Seit 1981 wurden Denkmäler albanischer Kultur, wie der Gebäudekomplex 
            der albanischen Liga von Prizren, das Haxhi Zeka Zentrum in Peja, 
            albanische Türme, Denkmäler für den Zweiten Weltkrieg 
            und andere architektonische Denkmäler absichtlich zerstört. 
            Im Jahre 1990 wurde eine Gedenkstätte für die Opfer des 
            Zweiten Weltkriegs im Stadtzentrum von Klina völlig demoliert. 
            Die Trümmer wurden zum Bau einer serbisch-orthodoxen Kirche verwendet. 
            
Die Namen von Strassen, Schulen und anderen Institutionen, die die 
            Namen albanischer Helden trugen, wurden in serbische geändert, 
            Selbst der Name eines Quartiers in der Hauptstadt Prishtina, Ulpiana, 
            der aus römischer Zeit stammt, wurde in Carica Milica, eine mittelalterliche 
            serbische Königin, geändert. 
Alle Tänzer und Musiker des Folkloreensembles "Shota" 
            wurden entlassen, und dem Ensemble wurde der serbische Name "Venac" 
            (Krone) gegeben. 
Neue serbische Kirchen werden auf dem Territorium Kosovas erbaut. 
            Am provokativsten ist der Bau einer neuen Kirche auf dem Grundeigentum 
            der Universität Prishtina. 
In den letzten fünf Jahren wurde die wissenschaftliche und 
            kulturelle Zusammenarbeit mit dem Ausland unterbrochen, während 
            jegliche Zusammenarbeit dieser Art mit Albanien seit 1981 vollkommen 
            verboten ist. Die obenerwähnten Angaben belegen mit Fakten, daß eine antialbanische 
          Kampagne im Gange ist, die als kultureller Genozid in Wissenschaft, 
          Kunst, kulturellem Erbe und geistigem Reichtum der Kosova-Albaner bezeichnet 
          werden kann. 
   5. INFORMATIONNach der gewaltsamen Aufhebung von Kosovas Subjektivität durch 
          Serbien wurden die Notstandsmassnahmen in allen Institutionen, einschliesslich 
          den Medien, angewendet, Tatsächlich waren die albanischen Medien 
          das erste Ziel der destruktiven serbischen Politik. 
          Am 5 Juli 1990 verboten die serbischen Behörden gewaltsam die 
            Ausstrahlung albanischsprachiger Sendungen in Radio und Fernsehen 
            von Kosova sowie alle lokalen Radiostationen, Über 1300 Journalisten 
            und andere Angestellte wurden gewaltsam von ihren Arbeitsplätzen 
            vertrieben. 
Einen Monat später, im August 1990, wurde die einzige albanischsprachige 
            Zeitung "Rilindja", in Kosova eingestellt. 
Im Mai 1993 nahm Serbien absichtlich ein neues Gesetz an, daß 
            das Verlagshaus "Rilindja" in die serbische Unternehmung 
            "Panorama" transformierte. Die Angestellten von "Rilindja" 
            wiedersetzten sich diesem gewaltsamen Wechsel mit einem mehrtägigen 
            Hungerstreik. Leider wurden ihre Forderungen vom serbischen Regime 
            ignoriert. Auf diese Weise wurden die Albaner im Verlauf weniger Monate jeglicher 
          Informationsmittel beraubt.  Seit 1993 herrscht für das albanische Volk ein völliger informationsmäßiger 
          Blackout. Er umfaßt sogar Publikationen für Frauen und Kinder. 
         Die albanischen Journalisten verfolgten, um diese Informationssperre 
          zu durchbrechen, verschiedene Wege, die auf privater Finanzierung beruhen. 
          Als Resultat erschienen einige wenige Publikationen. Allmählich 
          verschwinden jedoch auch sie infolge der Hindernisse, die das serbische 
          Regime errichtet. 
   DIE GEWALT GEGEN ALBANISCHE JOURNALISTENIn den vergangenen fünf Jahren erlebten die albanischen Journalisten 
          in Kosova scharfe Verfolgung durch das serbische Regime. Die Verfolgung 
          albanischer Journalisten setzte ganz am Anfang des albanischen Journalismus 
          in Kosova ein.  Die Zahlen besagen, daß zwei albanische Journalisten ermordet, 
          einer verwundet und 24 weitere zu insgesamt 12 Jahren Gefängnis 
          verurteilt wurden, unter ihnen der Journalist und Schriftsteller Adem 
          Demaçi, der 28 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbrachte. 
          Zu einem bis sechs Monaten Gefängnis wurden 14 albanische Journalisten 
          verurteilt. Während einem bis zu sieben Monaten wurden 7 albanische Journalisten 
          zwischen April 1981 und März 1989 in sogenannter "Isolationshaft" 
          gehalten, wo sie physische und mentale Folterungen erlitten. 17 albanische 
          Journalisten wurden während der letzten Jahre physisch mißhandelt. 
          Unter den verhafteten Journalisten befand sich der Chefredaktor der 
          einzigen Frauenzeitschrift, "Kosovarja".
   DIE ALBANISCHEN MASSENMEDIEN HEUTESeit fünf Jahren sind nunmehr albanischsprachige Radio- und Fernsehsendungen 
          verboten. An Zeitungen und Zeitschriften können zur Zeit nur diejenigen, 
          die auf privater Finanzierung basieren, erscheinen. Momentan gibt es: 
         "Bujku", die Bauernzeitung, die die verbotene Tageszeitung 
          "Rilindja" ersetzt hat. Sie wird mit 12 bis 16 Seiten an sechs 
          Wochentagen publiziert. "Zëri", eine politische Wochenzeitschrift, die sich hauptsächlich 
          auf die Balkankrise und das Kosova-Thema konzentriert.
 "Koha", eine politische Wochenzeitschrift.
 "Fjala", eine Zeitschrift für Kultur, Kunst und soziale 
          Themen, zweiwöchentlich.
 "Kosovarja", eine Monatszeitschrift für Frauen.
 "Pioneri" und "Hareja", Monatszeitschriften für 
          Kinder.
   FRAUEN IN KOSOVAS JOURNALISMUSAls die Radio- und Fernsehinstitutionen noch in Betrieb waren, waren 
          ca. 3O% der Angestellten Frauen. Heute, nachdem sie von ihren Arbeitsplätzen 
          vertrieben worden sind, fühlen sie sich isoliert und nutzlos für 
          die Gesellschaft. 
 Die Journalistinnen Kosovas sind sich bewußt, daß sie - 
          neben der auf Frauen ausgerichteten Monatszeitschrift - daran arbeiten 
          müssen, sich einen journalistischen Rahmen zu schaffen. Dem Anwachsen 
          weiblicher Präsenz im Journalismus wird besondere Beachtung geschenkt.
   6. DEMOGRAPHIEKosova erstreckt sich auf einem Gebiet von 10 887 km2. Die Gesamtbevölkerung 
          beträgt 2,15 Mio. Einwohner 90% der Bevölkerung sind Albaner, 
          während die restlichen 10% aus Serben (7%) und Montenegrinern, 
          Muslimen, Kroaten, Türken und Zigeunern (3%) bestehen.  Die Bevölkerungsdichte ist sehr hoch mit über 192 Einwohnern 
          pro km2. 50% der Bevölkerung sind Frauen. 52.7% der Bevölkerung 
          ist unter 19 Jahren alt, davon sind 44,3% zwischen 0 und 14 Jahren. 
          Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 24,5 Jahre. 
         Als überwältigende Bevölkerungsmehrheit in der Region 
          machten die Albaner bisher schlechte Erfahrungen mit den ständigen 
          Herausforderungen der Serben, die ethnische Struktur Kosovas zu verändern. 
          In diesem Jahrhundert waren die Albaner viele Male der Kolonisation 
          und den Bevölkerungsverschiebungen, die Serbien initiierte, ausgesetzt. 
          Aus einer ganzen Menge von Projekten zur ethnischen Säuberung, 
          sollen nur einige besonders erwähnt werden: "Nacrtanije" 
          des serbischen Ministers Ilia Garashanin (1844); Ivo Andrics (Nobelpreisträger 
          für Literatur) Projekt zur Aufteilung Albaniens (1939) und die 
          Projekte des serbischen Akademikers 
          Vasa Cubrilovic für die Deportation der Albaner (1937 und 1944). 
          Seit der Besetzung Kosovas flohen über 300 000 Albaner aus Kosova. 
          Auf der anderen Seite findet die Kolonisierung Kosovas statt. Die Situation 
          mit den serbischen Siedlern, die aus Kroatien nach Kosova gebracht wurden, 
          ist gerade jetzt sehr alarmierend. Die jüngsten Kolonisierungsabsichten 
          Serbiens stellen eine gefahrliche Provokation in der höchst labilen 
          Situation Kosovas dar Sie könnten zu einem offenen Konflikt führen, 
          wenn man das Faktum bedenkt, dass die Albaner 9O% der Bevölkerung 
          ausmachen und die Veränderung der ethnischen Zusammensetzung Kosovas 
          niemals akzeptieren werden.
   7. BESCHÄFTIGUNGSLAGEFast 80% der berufstätigen Albaner wurden gewaltsam entlassen, 
          nachdem die administrativen Massnahmen hierfür von der serbischen 
          Regierung eingeführt worden waren. "Notverwaltung" wurde 
          in 450 Betrieben bzw. 95% aller öffentlichen Unternehmen in Kosova 
          verhängt. 147'300 Albaner (Stand: 1993, herausgegeben von der Gewerkschaftsunion 
          Kosovas; die Anzahl wächst) wurden entlassen, und die meisten von 
          ihnen wurden durch Serben und Montenegriner ersetzt. 120 000 albanische 
          Familien haben keine Existenzmöglichkeit mehr Mindestens eine Million 
          Albaner sind praktisch der Gefahr des Hungertodes ausgesetzt.  Die vom Institut für Wirtschaftswissenschaften in Belgrad herausgegebenen 
          Daten (Juni 1994) zeigen, daß über 8O% der Bevölkerung 
          Kosovas (9O% Albaner und unter ihnen 48,2% Frauen) jetzt arm sind.   8. FREIER PERSONENVERKEHREthnischen Albanern ist es verboten, sich innerhalb und außerhalb 
          Kosovas frei zu bewegen. Jede Bewegung innerhalb einer Stadt, zwischen 
          Städten, aus Städten in die Dörfer und umgekehrt wird 
          von der Polizei kontrolliert. Wenn Reisende angehalten werden, werden 
          sie überprüft, beleidigt, mißhandelt, geschlagen, ausgeplündert, 
          ihr Besitz wird beschlagnahmt, und sie werden verhaftet. Die Polizei 
          schafft so Angst und Unsicherheit, in Kosova zu leben.  Der Endpunkt dieser so hochgradigen Repression, wo ein ganzes Volk 
          in unerträglichen Lebensbedingungen gehalten wird, die seine Auslöschung 
          anstreben, ist die ethnische Säuberung Kosovas von den Albanern. 
          über 500 000 Albaner sind bereits ausgewandert, unter ihnen ganze 
          Familien.   9. JUSTIZ UND GERICHTSBARKEITDie Justiz weist im Moment keine spezifischen Merkmale auf. Sie war 
          ein immer existentes Problem für ethnische Kosova-Albaner und Albaner, 
          wo immer sie in Ex-Jugoslawien lebten. Die Justiz ist charakterisiert 
          von drastischen Verletzungen elementarer Menschenrechte, des Rechts 
          auf Verteidigung und des Rechts auf Gleichbehandlung.  Die Form der Prozesse und der Verfolgung ist ein Teil des Lebens von 
          ethnischen Albanern im allgemeinen geworden um des Ziels eines Gross-Serbien 
          willen wird gegen Albaner Genozid begangen. Dieses Ziel ist heute so 
          offensichtlich wie nie zuvor Nach willkürlichen Verhaftungen, unter 
          konstruierten Verdächtigungen, benützen die serbischen Behörden 
          unerlaubte Druckmittel, um die Inhaftierten zu den Geständnissen 
          zu zwingen, die die Polizei von ihnen hören will.  Trotz dieser Fakten behaupten die serbischen Behörden in Belgrad 
          immer noch, daß die Albaner gleichberechtigte Bürger Jugoslawiens 
          seien. Sie behaupten, daß die Rechte der Albaner auf internationalen 
          Konventionen basierten.   10. ÜBERGRIFFE AUF DIE FAMILIEAlbanische Familien zählen ungefähr 7 Mitglieder. Den Daten 
          zufolge, die der Rat für die Verteidigung der Menschenrechte und 
          Freiheiten (CDHRF) zusammenträgt, werden mindestens 25 000 Personen 
          pro Jahr während Polizeiaktionen in Privathäusern mißhandelt 
          .  In Tat und Wahrheit ist die Situation noch viel schlimmer. Objektive 
          Gründe, wie die Unmöglichkeit, über den Vorfall zu sprechen, 
          die Angst der Familie, die Gewaltanwendung der Polizei zu rapportieren 
          usw., lassen darauf schließen, daß die Situation in Wirklichkeit 
          sehr gespannt ist. Die Zweigstellen von CDHRF schaffen es nicht, alle 
          Informationen zu sammeln. Sie liefern einige davon, aber viele Namen 
          von Gewaltopfern werden nicht gemeldet, manche aufgrund der Drohungen 
          der Polizei, manche aus Angst. Die größte Gewaltanwendung 
          der Polizei geschieht im Rahmen der "Waffensammlungen", von 
          denen alle Familienmitglieder betroffen sind . Manchmal nennen die Meldungen 
          darüber nur den Namen der Familienoberhäupter. Die Polizeiinterventionen 
          in den Familien geschehen spät nachts oder früh morgens, wenn 
          die Menschen schlafen und es keine Zeugen gibt. Die polizeiliche Durchsuchung 
          wird absichtlich unternommen, um Panik unter den Familienmitgliedern 
          hervorzurufen, die Kinder und Frauen zu verängstigen und alte Menschen 
          in Unruhe zu versetzen. Das Geschrei der Polizei und das Geräusch 
          ihrer Waffen weckt die Kinder und sogar Babys.  Albanische Familien werden auch gewaltsam aus ihren Wohnungen auf die 
          Strasse gesetzt.    11. ÜBERGRIFFE AUF KINDER Albanische Kinder machen fast 5O% der Altersgruppe 1 - 17 Jahre der 
          albanischen Bevölkerung in Kosova aus. Albanische Kinder sind Opfer der serbischen Polizei- und Militärbehörden.
 Dies dauert schon seit einigen Jahren an, aber seit 1993 wurde dieser 
          Terror, der sich nicht von der gegen Erwachsenen ausgeübten Gewalt 
          unterscheidet, noch ausgebaut. Die üblichsten gegen Kinder ausgeübten 
          Formen von Gewalt sind die folgenden: Ermordungen, Verhaftungen, Verletzungen, 
          "Infomativgespräche" auf Polizeiabteilungen, Folterungen 
          und verschiedene andere Formen von Misshandlungen.
 Durch die Ermordungen und Verletzungen wird Art. 6 der Konvention über 
          die Menschenrechte und Freiheiten von Kindern verletzt, ebenso Art. 
          16 und 18 dieser Konvention.  Kinder werden meist während Polizeiaktionen in Dörfern und 
          bei albanischen Familien verhaftet. Einige von ihnen wurden verhaftet 
          und anstelle ihrer Eltern als Geiseln gehalten. Einige Kinder wurden 
          für "Informativgespräche" auf verschiedenen Polizeistationen 
          in ganz Kosova, ohne jegliche gesetzlichen Rechte auf Verteidigung, 
          festgehalten. Derartige Handlungen der Polizeibehörden der serbischen 
          Regierung in Kosova verletzen offen Art. 16 und Art. 18 Abs. 1 und 2 
          i der Konvention über die Menschenrechte von Kindern.  In Zusammenhang mit Art. 24 lit. b der Konvention zeigen die Informationen 
          über die medizinische Situation der Kinder, daß Epidemien 
          verschiedener Grössenordnung auf dem Gebiet Kosovas aufgretreten 
          sind und zwar infolge der ungenügenden Impfungen der Kinder Masern-, 
          Keuchhusten- und Kinderlähmungsepidemien verursachten am physischen 
          und geistigen Gesundheitszustand der Kinder grossen Schaden.  Albanischen Kindern wurde ihr Recht auf kostenlose Schulbildung genommen. 
          Sie erhalten keinerlei Anreiz zum Besuch von Mittelschulen. Damit wird 
          Art. 28 lit. a und b der Konvention über die Menschenrechte von 
          Kindern verletzt.  Darüber hinaus ist die Gewaltanwendung von Polizei und Militär 
          gegen Kinder ein spezifisches Charakteristikum. Es beweist, dass Polizei 
          und Armee keinen Unterschied machen zwischen Kindern und Erwachsenen 
          der albanischen Bevölkerung.     V. ETHNISCHE ALBANERINNEN ALS OPFER DER POLIZEI UND DES MILITÄRS UND DIE VERLETZUNG IHRER MENSCHENRECHTE
Ethnische Albanerinnen können nicht gesondert von anderen Opfern 
          betrachtet werden. Sie haben keinerlei Möglichkeiten zu handeln. 
          Praktisch sind diese Frauen integraler Teil der Unterdrückten und 
          von der Welt abgeschnitten.  Unter den oben beschriebenen Umständen ist es unmöglich, 
          eine eigentliche Analyse der Frauenproblematik und der Stellung der 
          Frauen durchzuführen. Frauen können nicht losgelöst von 
          ihren Familien und Kindern betrachtet werden. Es gäbe indessen 
          sehr viel über sie zu schreiben, insbesondere nachdem sich ihre 
          Stellung sehr verschlechtert hat. Die Gewaltanwendung der serbischen 
          und montenegrinischen Polizei und Armee, die permanent gegen die gesamte 
          albanische Bevölkerung Ex-Jugoslawiens ausgeübt wird, macht 
          keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Alles in allem unterscheidet 
          sich die Gewalt, unter der Frauen leiden, nicht von der allgemeinen 
          Gewalt, die gegen Albaner ausgeübt wird.  Die Situation und die Stellung der Frau in Kosova sind die folgenden: 
          Von den 9O% der albanischen Bevölkerung Kosovas sind 49,2% Frauen. 
          Gegenwärtig und unter der herrschenden politischen Situation sind 
          weniger als 3% von ihnen berufstätig, zumal viele seit 1990 gewaltsam 
          entlassen wurden.
 Seit 1990 wurde das System der Sozial- und Gesundheitsfürsorge 
          in Kosova gewaltsam zerstört. Der verletzlichste Teil der Nation 
          - Frauen und Kinder - wurden ohne jegliche Fürsorge und Unterstützung 
          gelassen, Ihre Gesundheit ist gefährdet, und wir sehen uns nun 
          mit steigenden Erkrankungs- und Sterblichkeitsziffern konfrontiert. 
         Vor 1990 waren 33,5% der Frauen Kosovas berufstätig. Ihre wirtschaftliche 
          Unabhängigkeit bedeutete ihnen viel, insbesondere hinsichtlich 
          Emanzipation und Familienplanung. Die gewaltsamen Entlassungen kamen 
          für sie alle unerwartet . Diese Entlassungen sind als politisch 
          zu betrachten.  Vom psychologischen Standpunkt aus können die entlassenen Frauen 
          in drei Kategorien klassifiziert werden: junge Frauen, Frauen mittleren 
          und Frauen reiferen Alters. Die Folgen der Entlassung sind abhängig 
          von der Phase ihres Lebenszyklus. Zum Beispiel ist das reifere Alter 
          eine besonders belastende Phase ohne Aussicht auf Überleben und 
          Unterstützung, ohne Aussicht darauf, eine neue Stelle zu finden, 
          und damit verbunden mit Verlust von Selbstvertrauen. Neben dem Verlust 
          der Hoffnung auf Wohlstand erschwerten die Entlassungen das Leben der 
          Frauen mittleren Alters vor allem in den privaten Unternehmen, z.B. 
          Privatgeschäften u.a., was aber sehr wenige betraf. Jüngere 
          Frauen waren in einer besseren Position, weil sie immer noch einen Lebensweg 
          finden konnten und einen Lebenszweck, da sie ihr Leben noch vor sich 
          hatten und wenigstens etwas für ihre Familien tun konnten.  Auf einer ersten Stufe wuchsen die Stressfaktoren, die Frauen verloren 
          ihre eigenen Werte und wurden verletzlich; sie verloren einen Teil ihrer 
          selbst, der psychologische Wichtigkeit besass. Alle Altersklassen wendeten 
          Selbstschutzmechanismen an und wurden entweder zu Kämpferinnen 
          (wenige von ihnen) oder sie kapitulierten (fast alle von ihnen). Die 
          kämpferischen Frauen überwanden Hindernisse und bewiesen sich 
          selbst. Die Frauen, die kapitulierten, bilden die überwältigende 
          Mehrheit der albanischen Frauen; sie zogen sich "freiwillig" 
          und in Hoffnungslosigkeit in ihre vier Wände zurück und, was 
          am gefährlichsten ist, überliessen sich selbst dem Schicksal 
          ihrer Familien und Ehemänner. Angst, Furcht, Hilflosigkeit und 
          der Verlust von Selbstachtung wurden in den vergangenen fünf Jahren 
          Teil des Lebens albanischer Frauen.  Der Ausschluss eines ganzen Kollektivs, gezwungen durch die Auswirkungen 
          drastischer Ereignisse, die stattfanden und noch stattfinden und die 
          unsere politischen und sozialen Momente verändern, unterdrückt 
          jegliche Kreativität. Albanische Frauen sind vom öffentlichen 
          Leben in Kosova völlig ausgeschlossen.  Die Situation albanischer Frauen ist zur Zeit die folgende: sie erfahren 
          sich selbst als die Stützen der Familie, die sie tatsächlich 
          sind, und sie versuchen, jedes Mitglied ihrer Familie aufrecht zu erhalten, 
          indem sie ihre letzte Kraft opfern.  Die Angaben, die wir vom Rat für die Verteidigung der Menschenrechte 
          und Freiheiten übernommen haben und die infolge der Angst der Frauen, 
          den Terror der Polizei offenkundig zu machen, unvollständig sind, 
          dienen uns als Anhaltspunkt. Mit Hilfe der Angaben des Rates kann man 
          klar realisieren, wie albanische Frauen in Kosova behandelt werden, 
          ohne von den serbischen Polizeibeamten und der Polizei an sich, von 
          Militärangehörigen und gewöhnlichen serbischen Bürgern 
          geschont zu werden.  Wir werden nur drei Fälle albanischer Frauen schildern, die ermordet 
          wurden. Sie waren Frauen unterschiedlichen Alters und wurden unter verschiedenen 
          Umständen umgebracht. Ihre Ermordung zeigt die Charakteristiken, 
          die die unerträglichen Lebensumstände der Bürger Kosovas 
          infolge der serbischen Anarchie, Explosionen, Terror, unkontrollierter 
          Bewaffnung und Unverantwortlichkeit der serbischen Polizei und serbischen 
          Bürger widerspiegeln.   - HAVUSHE AJETI, geboren 1942, aus Prishtina, wurde im Hof ihres Hauses vor der Haustreppe 
          ermordet. Jemand hatte eine Bombe von ausserhalb der Mauer in den Hof 
          geworfen. Niemand übernahm die Verantwortung. Die Bombe stammte 
          von der Armee.
 - GRISHA KAMBERI, geboren 1913, aus dem Dorf Caber bei Zubin Potok, starb an einem Schock 
          infolge des Terrors. Starke Polizeiverbände, bewaffnet bis an die 
          Zähne, umzingelten mit Panzerfahrzeugen und militärischer 
          Ausrüstung das Dorf Caber am 26.August 1993. Die Polizei durchsuchte 
          ohne Durchsuchungsbefehle wie sie es für gewöhnlich tut - 
          150 albanische Familien "nach Waffen". Alle betroffenen Familien 
          wurden mit Schlägen, Unmenschlichkeiten und Demolierung von Häusern 
          und Möbeln terrorisiert; es wurden keine Unterschiede hinsichtlich 
          Alter, Geschlecht, Erwachsenen oder Kindern gemacht. Grisha, 80jährig, 
          wurde in einem Schockzustand ohnmächtig und erholte sich nie davon, 
          daß sie mit eigenen Augen die Gewalt der Polizei gegen ihre Söhne 
          und andere Familienmitglieder hatte sehen müssen. Sie starb vier 
          Tage später, das Entsetzen noch in ihren Augen. Die Polizei hatte 
          ein Ultimatum gestellt, dass alle Einwohner von Caber binnen dreier 
          Monate das Dorf zu räumen hätten.
 
 - NYSRETE SHALA,
 geboren 1952, aus Gjilan, wurde von einem Serben ermordet Sie befand 
          sich auf dem Balkon ihres Hauses. Kugeln flogen aus dem Haus ihres serbischen 
          Nachbarn. Niemand übernahm die Verantwortung, und niemand wurde 
          deswegen angeklagt.
 Albanische Frauen sind Opfer der Gewaltanwendung der Polizei und des 
          Militärs. Sie werden verhaftet. Auch minderjährige Mädchen. 
          Sogar Mütter mit Stillkindern werden verhaftet und als Geiseln 
          für ihre Ehemänner genommen. Frauen werden inhaftiert und 
          zu Gefängnis verurteilt. Sie werden von der Polizei aus unbekannten 
          Gründen gesucht. Sie werden vorgeladen zu sogenannten "Informativgesprächen", 
          mißhandelt, geschlagen und gefoltert. Der Rat für die Verteidigung 
          der Menschenrechte und Freiheiten (CDHRF) verfügt über Angaben 
          über eine Frau, deren erste Schwangerschaft infolge der Misshandlungen 
          durch die Polizei mit einem Abort endete.  Mütter werden von Militärangehörigen und Polizeibeamten 
          mißhandelt, weil ihre Söhne sich weigern, in der jugoslawischen 
          Armee Dienst zu leisten, und den Krieg verweigern. Schulmädchen 
          werden von der Polizei mißhandelt. Frauen werden auch gesucht 
          im Rahmen der sogenannten "Waffensuchaktion" und misshandelt. 
          Fälle von Vergewaltigung werden CDHRF selten gemeldet, aber niemand 
          weis, was geschieht, wenn starke Polizeiverbände in die Häuser 
          eindringen, die Familien misshandeln und Männer und Frauen in getrennte 
          Räume sperren. Im übrigen sind die Erniedrigungen durch die 
          Polizei sehr offensichtlich. Der Erniedrigungen sind viele, wie z.B. 
          dass Frauen gezwungen werden, während der Hausdurchsuchungen neben 
          den Polizeikommandanten zu sitzen, zu kochen und in erniedrigendster 
          Art und Weise Kaffe zu servieren. Leider werden die meisten dieser Fälle 
          nicht rapportiert infolge der heiklen Stellung der Frauen im allgemeinen 
          und auch infolge ihrer traditionellen Stellung. CDHRF gelangte jüngst in den Besitz alarmierender Informationen 
          über die sinkende Zahl der Schüler in Kosova. In dieser Zahl 
          nimmt die Anzahl der Mädchen die die Schule aufgeben, den ersten 
          Platz ein Unter den Umständen, die den Schulbesuch erschweren, 
          wie Entfernung, Heimlichkeit (geheime Klassen in Privathäusern), 
          mangelnde finanzielle Mittel der Familen, ist der wichtigste Umstand 
          die Unsicherheit.  Albanische Frauen sind heute in wirtschaftlicher, physischer und mentaler 
          Gefahr. Nach den gewaltsamen Massenentlassungen von Albanern sind heute nurmehr 
          3% der albanischen Frauen berufstätig Frauen haben kein Recht auf 
          Krankenversorgung und Krankenversicherung Jede medizinische Behandlung 
          muss bezahlt werden, sogar das Gebären.
 
 Die Stellung der Frauen innerhalb der Familien wurde ruiniert. Frauen 
          erleben Gewalt in der Familie stärker als je zuvor Ihre geschlechtsspezifische 
          Integrität nimmt ab. Das politische Chaos, die wirtschaftliche 
          Gewalt gegen die albanischen Familien hat die Stellung der Frauen schwieriger 
          gemacht, und es besteht eine objektive Angst, zurückzufallen in 
          Traditionalismus und zur traditionellen Familie. Die Lage der Frauen 
          in Kosova ist so schlimm, dass Aktivitäten von Frauengruppen nicht 
          erlaubt sind. Jegliche Aktivität in dieser Hinsicht wird unter 
          den oben beschriebenen Umständen von der Polizei als feindlich 
          behandelt.
 Die Frauen Kosovas werden von den serbischen Behörden in kulturelle, 
          soziale und intellektuelle Inferiorität gedrängt. Ihre Menschenrechte 
          werden verletzt, und sie dürfen keine Kampagnen gegen das Leiden 
          oder gegen die Gewalt im allgemeinen organisieren.  Die Frauen Kosovas möchten viele Probleme hervorheben: Probleme 
          hinsichtlich Feminismus, Familienleben, Ehen, Scheidungen, Geburten 
          und Abtreibungen, Ausbildung, ihre missbrauchten Rechte als menschliche 
          Wesen und Individuen, ihre Menschenrechte, Wirtschaft und überleben 
          usw. Aber ihnen wird praktisch kein Raum gewährt.  Unter den gegebenen Umständen gibt es dennoch Frauengruppen, die 
          in Kosova arbeiten und deren Resultate recht bemerkenswert sind: Das 
          Frauenforum der Demokratischen Liga Kosovas (LDK), die Liga albanischer 
          Frauen (ein NGO), die albanischen kunstschaffenden Frauen (eine Vereinigung), 
          die Gruppe der Veteraninnen aus dem Erziehungsbereich, die albanischen 
          Frauen in Schwarz, die Schwestern Qiriazi (eine Vereinigung), das Kosova 
          Rechtskomitee der Frauen und seit zwei Monaten das Zentrum für 
          den Schutz von Frauen und Kindern. Diese Gruppen haben das Bewusstsein 
          der Frauen sehr gestärkt, doch finanzielle Mittel, um Arbeitsweisen 
          zu institutionalisieren und Veränderungen zu erreichen, sind fast 
          nicht zu bekommen.  Jedermann weis, daß die Stellung der Frau abhängt von den 
          wirtschaftlichen Entwicklungen, die in Kosova völlig zum Erliegen 
          gekommen sind, und den politischen Entwicklungen, die in Kosova direkt 
          von den serbischen Behörden zerstört wurden. Kosova leidet 
          unter einem klassischen kolonialen Dasein.     VI. DAS KOSOVA-PROBLEM IST DER WELT TROTZ DER SERBISCHEN VERBOTE BEKANNT DAS K0SOVA-PROBLEM IST DER WELT BEKANNTDie Situation in Kosova wurde von vielen internationalen Institutionen 
          auf höchstem Niveau seit 1989, als das Europaparlament die erste 
          Resolution verfasste, verfolgt. Danach folgten viele Berichte und Resolutionen 
          des Amerikanischen Kongresses, der UN Menschenrechtskommission und -Subkommission, 
          des UN Spezialberichterstatters Mazowiecki, der UN Generalversammlung, 
          UNHCR, ICRC, UNESCO, Amnesty International, zahlreicher Menschenrechtsgruppierungen, 
          Helsinki Watch, Helsinki Federation bis hin zur letzten Resolution (August 
          1995) der UN Menschenrechtskommission.  Berichte und Resolutionen bestätigen und drücken ihre Besorgnis 
          aus über die Apartheid, die ethnische Säuberung und Kolonisierung 
          Kosovas. Die letzten Resolutionen fordern unter anderem auch die Respektierung 
          des Willens der Einwohner Kosovas.   EINREISEVERBOT FÜR KOSOVAWie oben gesagt, waren viele internationale Instanzen interessiert 
          zu erfahren und zu sehen, was zur Zeit in Kosova geschieht. Die serbischen 
          Behörden waren sehr darauf bedacht, Kosova ausserhalb internationaler 
          Beobachtung zu halten. Sie kontrollierten und verboten die Einreise 
          vieler Delegationen und beendigten sogar die Präsenz von Beobachtern. 
          Die serbischen Behörden erzwangen die Schliessung der Langzeitmission 
          der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) 
          in Kosova. Dem Spezialberichterstatter für Ex-Jugoslawien der Vereinten 
          Nationen, T. Mazowiecki, wurde es verboten, langfristig Personal in 
          Kosova zu stationieren; zudem wurde ihm sogar die Eröffnung eines 
          Büros in Belgrad verboten. Auch dem Internationalen Kriegstribunal 
          über Ex-Jugoslawien wurde die Erlaubnis, ein Büro zu eröffnen, 
          nicht gewährt. Die Anstrengungen der UNESCO, ein Büro in Kosova 
          zu eröffnen, waren vergeblich. VerschiedenenMenschenrechtsorganisationen, 
          einschliesslich Amnesty International, wurden die Einreisevisa verweigert, 
          oder sie wurden belästigt und eingeschüchtert.     VII. PERSPEKTIVENDie Perspektive für Kosova wäre ein unabhängiger und 
          neutraler Staat Kosova, der auf dem in einem Referendum ausgedrückten 
          Willen des Volkes von Kosova basiert. In politischer Hinsicht wäre 
          es ein demokratischer Staat, in dem keine ethnische Gruppe als Minderheit 
          behandelt Würde. Seine Wirtschaftsphilosophie wäre ein Mehrparteiensystem 
          mit freier Marktwirtschaft und einem ausgedehnten privaten Sektor , 
          von landwirtschaftlichen und Heimbetrieben bis hin zu grösseren 
          Unternehmen. Reich an mineralischen Ressourcen, würde Kosova die 
          aus der Vergangenheit ererbten Lasten schnell überwinden. Der unabhängige Staat Kosova wäre eine offene Verbindung zwischen 
          Albanien und Serbien. Er würde den freien Verkehr beider, der Albaner 
          und der anderen, gewähren.
 Die Albaner ausserhalb Kosovas (Südserbien, Frühere jugoslawische 
          Republik Mazedonien und Montenegro), die eine Million zählen, wurden 
          ebenfalls diskriminiert. Nach dem Zerfall Ex-Jugoslawiens sollte ihre 
          politische Perspektive auf dem Recht auf Selbstbestimmung basieren.
 Albaner in der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien müssen 
          staatsbildenden Status geniessen, während die Albaner in Serbien 
          und Montenegro Autonomie und gleiche nationale Rechte wie die anderen 
          genießen sollten. Sollte Kosova einmal mehr unter Serbien oder dem sogenannten Dritten 
          Jugoslawien verbleiben, wäre das eine neue Tragödie und ein 
          ungelöstes Problem. Heute, da Slowenen, Kroaten, Mazedonier als 
          slawische Völker Jugoslawien verlassen haben, sehen die Albaner 
          mit ihrer grossen ethnischen Distanz zu den Serben keinen Grund, weshalb 
          sie mit Serbien leben sollten, insbesondere nicht, weil sie unter den 
          serbischen Regimes so viel erlitten haben.
 Ein unabhängiges Kosova ist eine Lösung, die auf der politischen 
          Realität basiert, die nach dem Zerfall Ex-Jugoslawiens entstanden 
          ist. Es wird Kosova von einem "Pulverfaß" zu einem Stabilitätsfaktor 
          in der Region machen. Wenn dies nicht geschieht, werden die Albaner 
          ultimativ die Vereinigung mit Albanien fordern.
     VIII. SCHLUSSFOLGERUNGENIn der Krise Ex-Jugoslawiens hat die internationale Gemeinschaft Unentschlossenheit 
          und Zögern gezeigt, wirksame Schritte zu unternehmen, um den Tragödien 
          in Bosnien und Kroatien ein Ende zu setzen. Dies wurde von Serbien als 
          grünes Licht verstanden, um seine Aggression und seinen Expansionismus 
          weiter auszudehnen. Es ermutigte Serbien auch, die OSZE- Beobachter 
          aus Kosova hinauszuwerfen. Durch den Hinauswurf der OSZE-Beobachter wurde Kosova in ein Konzentrationslager 
          mit zwei Millionen Einwohnern verwandelt, wo Serbien freie Hand hat, 
          Staatsterror auszuüben. Die jüngste Gewalt, die sich in Hunderten 
          von Hausdurchsuchungen unter dem Vorwand der Waffensuche und Massenverhaftungen 
          täglich manifestiert, hat die Spannungen so sehr wachsen lassen, 
          dass die friedliche Bewegung der Albaner in Frage gestellt erscheint.
 Um den friedlichen Widerstand des albanischen Volkes zu bewahren, um 
          eine Eskalation des Krieges in der Region, der sicherlich noch schlimmere 
          und weitere Konsequenzen nach sich zöge als der Konflikt in Bosnien, 
          zu verhindern, appellieren wir an die internationale Gemeinschaft, aktiv 
          zu werden bei der Suche nach Wegen, um eine Situation zu vermeiden, 
          die den internationalen Frieden und die Sicherheit bedroht.
     WIR APPELLIEREN AN DIE INTERNATIONALE 
          GEMEINSCHAFT, SICH AUF KOSOVA ZU KONZENTRIEREN In Kosova gibt es noch Raum für die Umsetzung Präventivdiplomatie. 
          Die dringendsten Handlungen wären: 
          Kosova unter ein internationales Protektorat zu stellen 
das Mandat der UNPREDEP- Kräfte auf Kosova auszudehnen 
das gesamte Territorium Kosovas zu entmilitarisieren 
die gleichberechtigte Teilnahme der Albaner am Friedensprozess sicherzustellen 
            
dem serbischen Terror gegen die Kosova-Albaner Einhalt zu gebieten 
            
der ethnischen Säuberung und Kolonisierung Kosovas Einhalt 
            zu gebieten 
der Apartheid und dem Genozid an den Kosova-Albanern Einhalt zu 
            gebieten 
die Sanktionen gegen Serbien zu verschärfen, bis die richtige 
            Lösung für das Kosova- und Albaner-Problem gefunden ist 
           Die richtige Lösung für das Kosova-Problem wäre gefunden 
          durch: 
          die Anerkennung des Rechts des Volkes von Kosova auf Selbstbestimmung 
            
den gleichberechtigten Einbezug der Vertreter Kosovas in den Friedensprozess 
            in Ex-Jugoslawien 
den globalen Zugang zum Problem Ex-Jugoslawien, der die Möglichkeiten 
            doppelter Standards eliminiert     |